Türkische Grenzstädte in Beschussreichweite von Afrin?

Seit Beginn der türkischen Operation in der Region Afrin schlagen immer wieder Raketen in türkischen Grenzstädten wie Reyhanlı ein. Während die türkische Regierung die YPG dafür verantwortlich macht, weist diese die Anschuldigungen zurück. Die türkische Oppositionspartei CHP verkündet ihrerseits, dass die in der Türkei eingeschlagenen Raketen eine Reichweite von 12 Kilometern hätten und deswegen von türkischem Staatsgebiet aus abgefeuert worden sein müssten. Bei einem Abschuss von Gebieten, die von der YPG kontrolliert werden, würde die Reichweite der Raketen nicht dazu ausreichen, Reyhanlı zu treffen.

Wie man in der folgenden Karte sehen kann, stimmt diese Behauptung der CHP nicht. Das schwarz-gelb schraffierte Gebiet in der Karte zeigt die Gegenden unter der Kontrolle der YPG an, die maximal 12 Kilometer von Reyhanlı entfernt sind. Eine in diesem Gebiet abgefeuerte Rakete erreicht sehr wohl die Stadt Reyhanlı. Wenn der Abschussort der Rakete in Grenznähe ist, kann das gesamte Stadtgebiet von Reyhanlı getroffen werden.

Frontverläufe vom 04.02.2018.
Quelle: Syrian Civil War Map [1] und eigene Ergänzungen.




Von der Richtigkeit dieser Tatsache kann sich jeder selbst ein Bild machen, indem man zunächst bei Google Maps die Gegend um Reyhanlı aufruft [2], dann mit der rechten Maustaste die Option „Entfernung messen“ auswählt und danach auf die Karte klickt. Start- und Endpunkt der Messung kann man anschließend beliebig verschieben. Wie man in dem unten zu sehenden Beispiel erkennen kann, sind selbst die südlichsten Stadtviertel von Reyhanlı innerhalb der Reichweite von Raketen, die von YPG-Gebiet aus gezündet werden.

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